SILVAN BLUMENTHAL

ARCHITEKT ETH

ZÜRICH / LUMNEZIA

info@silvanblumenthal.ch

28.1.2025

Ich bin in der Surselva aufgewachsen und habe an der ETH Zürich Architektur studiert. Aus den Schriften von Lucius Burckhardt habe ich gelernt, dass Architektur nicht immer die Lösung ist und bei Gion A. Caminada habe ich erfahren, dass Architektur weit mehr sein kann als gut entworfene Gebäude.


Mir gefallen einfache Gebäude. Gebäude, abseits von architektonischer Radikalität. Gebäude frei von Überheblichkeit gegenüber den Dingen von gestern – auf gelassene Art und Weise vertraut und in einer schönen Art bescheiden. Vielleicht wie ein rätoromanisches Lied.


Ich entwerfe Gebäude und schreibe Texte. Unter diesen Zeilen folgt eine Auswahl meiner Arbeiten. Ganz unten noch mehr über mich.


Bien engraziament per tia viseta.



Silvan Blumenthal

Aktuell


Donat Caduff hat nach 20 Jahren das Dorf Valendas wieder besucht. Ich durfte ihn bei der Textarbeit zu seinem Buch «Zurück in Valendas» begleiten. Es war eine erkenntnisreiche und schöne Reise. 


Beitrag für Planerwahlverfahren Stadt Zürich

Instandsetzungen und Umbauten Landwirtschaftliche Bauten, Los 2, «Rebhüsli Chillesteig» in Höngg



Für das städtische Weingut in Höngg war ein neuer Aufenthalts- und Degustationsraum zu entwerfen. Schneider Eigensatz Architekten und ich haben ein hölzernes Gebäude am Kopf des bestehenden Ökonomiegebäudes vorgeschlagen. In der klaren Eigenständigkeit und bewussten Präsenz sahen wir eine angemessene Haltung gegenüber dem sensiblem Ort und der neuen Nutzung zwischen Fest- und Alltag. Wir stellten uns einen Raum vor, den man sowohl mit staubigen Arbeitskleidern wie auch mit feinem Schuhwerk hätte betreten können. Ein zugänglicher und zugleich festlicher Raum für den städtischen Wein. 




Schlüsselwörter:Holzbau, Massivholzbau, CO2-Senke, ökologisches Bauen, Degustationsraum, Weinstube, Rebberg, Weinbau, landwirtschaftliche Bauten, ländliche Architektur, Orte schaffen.
Weitere Informationen:www.stadt-zuerich.ch/de/planen-und-bauen/projekte-und-ausschreibungen/hochbauvorhaben/planerwahlen/abgeschlossene-planerwahlen/landwirtschaftliche-bauten.html#planerwahlbericht 
In Zusammenarbeit mit:Schneider Eigensatz Architekten

Ortsbildschutz in der hochtechnisierten Welt

Gedanken zu Technik, Welt und Ortsbildschutz



In diesem Beitrag für die Zeitschrift des Bündner Heimatschutzes bin ich dem Ortsbildschutz in der heutigen Welt nachgegangen. Am Institut für Geschichte und Theorie der Architektur (gta) der ETH hatte ich mich mit dem Schutz der gebauten Umwelt beschäftigt. Wie ist es gekommen, dass wir Menschen uns immer mehr vor uns selbst schützen müssen? Warum entstehen in der modernen Welt Landschaftsschutz, Heimatschutz, Ortsbildschutz und Naturschutz – und in ihrer Verlängerung Umweltschutz und Klimaschutz? Was hat es auf sich mit diesen Phänomenen? Was bedeuten sie?

Aus diesen Fragen ist keine Dissertation geworden, aber im Nachklang entstand ein kleiner Text, in dessen Zentrum die technische Existenzweise des Menschen gerückt ist. Es ist mein Versuch, mir einen Reim auf die heutige Welt zu machen.



«Wir sind uns in der Moderne zum Problem geworden.»


«Ich denke, dass wir weiterhin unter uns ausmachen sollten, wie wir leben wollen. Mit den uns vertrauten Techniken – denkend, lesend, schreibend, zuhörend, einfühlend und vor allem diskutierend.» 




Blumenthal, Silvan: Ortsbildschutz in der hochtechnisierten Welt. Gedanken zu Technik, Welt und Ortsbildschutz, in: Zeitschrift für Baukultur 2, 2023, S. 32–57. 
Schlüsselwörter:Moderne, Schutz, Ortsbildschutz, ISOS, Landschaftsschutz, Naturschutz, Heimatschutz, Heimat, Architektur, Technik, Technikphilosophie, KI, Künstliche Intelligenz, Bild, Sichtbarkeit, Unmittelbarkeit, Jonathan Franzen, Hartmut Rosa, Franziska Wittmann, Lucius Burckhardt.
Weitere Informationen:www.heimatschutz-gr.ch/was-wir-tun/publikationen
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Mit Dank an Ludmila Seifert, Geschäftsführerin des Bündner Heimatschutzes.

Architekturmomente

Ein Schwalbenflug über das Kloster Disentis



Für das das halbjährlich erscheinende Kloster-Magazin «Disentis» habe ich über die Architektur des Klosters geschrieben. Am Horizont dieser Architekturbeschreibung stand die Frage, was Architektur heute – im digitalen Zeitalter – noch leisten kann. Ich habe sie nicht beantwortet, bin aber davon überzeugt, dass in der Architektur des Klosters einige Antworten zu finden sind. 



«An der Schwelle kippen wir augenblicklich entweder in ein Innen oder in ein Aussen. Das Gebäude als Ganzes haben wir nie im Blick, immer nur seine Räume. Treten wir ins Innen, fällt das Aussen ab, treten wir ins Freie, verschwindet das Innen. Das ist eine spezifische Leistung von Architektur. Jeder Ausschnitt aus der Welt kann zur eigentlichen Welt werden.»



«Während sich die umliegende Siedlung ausweitet, die Häuser in hoher Kadenz ihre Gesichter und Körper ändern und die Architekturformen in alle Richtungen davonspringen, verharrt das Kloster – fast einem Fels gleich – in Lage und Form.»




Blumenthal, Silvan: Architekturmomente. Ein Schwalbenflug über das Kloster Disentis, in: Disentis, 1/2024, S. 617. 
Schlüsselwörter:Kloster Disentis, Klostergeschichte, Architektur, Barocke Kirche, Barockes Kloster, Fassade, Pforte, Architekturgeschichte, architektonische Phänomene, sakrale Architektur, sakrale Landschaft, Material, Körper, Form, Tradition, Kultur, Kapelle S. Benedetg, Peter Zumthor.
Weitere Informationen:www.kloster-disentis.ch/labora/disentis-unser-magazinwww.kloster-disentis.ch/home
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Mit Dank an Abt Vigeli, Pater Pirmin, Timon Reichle und Stefan Schwenke.

Umbau Maiensässhütte Bual Dado

Lumnezia



Die ehemals bäuerlich genutzte Maiensässhütte wurde erneuert und umgebaut. Der talseitige firsthohe Hauptraum hat durch neue Öffnungen Licht und Ausblick erhalten. Im seinem Rücken sind drei kleine Räume entstanden. Neben dem Ofen geht es entlang der Wand nach hinten zum Nassraum. Auf der gegenüberliegenden Seite führt die Treppe hinauf zu den zwei Schlafnischen. 



Beteiligte:Scrinaria Corsin Cavegn, Vella (Holzbau, Innenausbau); Interpresa da baghegiar Collenberg SA, Lumbrein (Baumeister); Capaul Sanitär GmbH, Lumbrein; Electro Soller + Partner SA, Vella; Maissen SA, Trun (Steinarbeiten, Ofen, Lieferung Bodendielen); Alig Holzkultur AG, Vrin (Fenster); Tegteria Demont Odilo, Vella (Spenglerarbeiten); Resgia Dalbert, Luven (Holz); Gas-Center Honegger AG, Chur; Barata Gipser Maler AG, Vattiz; Gion Rudolf Caduff Gartenbau, Schnaus.

Design ist unsichtbar

Entwurf, Gesellschaft & Pädagogik



Lucius Burckhardt, der Basler Soziologe mit Davoser Wurzeln, hat unzählige Texte zur gebauten und ungebauten Welt hinterlassen. In diesem Band sind einige von ihnen versammelt. Sie erzählen von einer Welt hinter den Objekten. 



«Ein Produkt dieses unsichtbaren Designs ist die Nacht, die menschengemachte Nacht als ein zeitliches Environment, das von menschgemachten Regelungen geöffnet und geschlossen wird. Das Theater schliesst um elf, die letzte Strassenbahn fährt um Mitternacht, wir können noch ein Bier zusammen trinken. Eine Instanz machte die Fahrpläne der Strassenbahn, eine andere legte die Spielzeiten des Theaters fest, eine dritte die Schliessungsstunde der Gasthäuser. Insgesamt aber ergibt sich daraus unsere Form der Nacht.» Lucius Burckhardt

«Woher wissen wir denn so genau, dass das Ergebnis richtig ist, wenn es aufgeht, und falsch, wenn es einen Rest gibt? Es könnte auch umgekehrt sein.» Lucius Burckhardt

«Zurück also zur heilen Welt? – Ganz im Gegenteil: Abkehr von der Vorstellung, dass die heile Welt restlos machbar sei.» Lucius Burckhardt



Burckhardt, Lucius: Design ist unsichtbar. Entwurf, Gesellschaft & Pädagogik, (herausgegeben von Silvan Blumenthal und Martin Schmitz), Berlin 2012.
Das Buch ist auch in englischer Sprache erschienen:Burckhardt, Lucius: Design Is Invisible. Planning, Education, and Society, (Silvan Blumenthal & Martin Schmitz eds.), Basel 2017.
Schlüsselwörter:Lucius Burckhardt, Design, Pädagogik, Architekturausbildung, Designausbildung, Soziologie, Planungstheorie, Architekturkritik, Urbanismuskritik, Raumtheorie, Spaziergangswissenschaft.
Weitere Informationen:www.martin-schmitz.de/Lucius_Burckhardt/Buch.htmlwww.birkhauser.com/books/9783035612011 www.lucius-burckhardt.org
Mit Dank an Martin Schmitz, Annemarie Burckhardt und die Annemarie und Lucius Burckhardt Stiftung. 

Umbau Maiensässhütte Dacla

Lumnezia



Die Hütten der Maiensässe sind hier in der Lumnezia vielfach am Stallgebäude angebaut. Ebenerdig betritt man talseitig die dunkle Hütte. Im Zuge des Umbaus wurde die Hütte dieses Maiensässes ins Obergeschoss des Anbaus verlagert. Entstanden ist ein offener, heller Raum inmitten der Berglandschaft. 



Beteiligte:Scrinaria Corsin Cavegn, Vella (Holzbau, Innenausbau); Interpresa da baghegiar Savoldelli Tanno SA, Vella (Baumeister); Oscar Caduff SA Sanitär, Cumbel; Electro Soller + Partner SA, Vella; Tetgeria Demont Odilo, Vella (Bedachung); Maissen SA, Trun (Ofenbau, Lieferung Bodendielen); Barata Gipser Maler AG, Vattiz; Fensterbau Lötscher & Co. AG, Schiers; Casanova Gerüste, Vella; Resgia Dalbert, Luven.

Das Lehrcanapé

Lucius Burckhardt und das Architektenbild 

an der ETH Zürich



Im Architekturstudium bin ich auf die Schriften von Lucius Burckhardt gestossen. Es war eine inspirierende Begegnung. Seine Texte sprachen über Architektur – aber in einer ganz anderen Art und Weise. Aus einer vertieften Recherche zum Wirken des Basler Soziologen an der ETH ist dieses kleine Buch hervorgegangen. 



«Es war zweifellos ein Vorteil für unsere Generation, sowohl von der spröden intellektuellen und ironischen Seite eines Lucius Burckhardt als auch von der Sinnlichkeit eines Aldo Rossi etwas mitgekriegt zu haben.» Jacques Herzog, in: Werk, Bauen + Wohnen, (12) 1997, S.41–42.




Blumenthal, Silvan: Das Lehrcanapé. Lucius Burckhardt und das Architektenbild an der ETH Zürich 1970–1973, Basel 2010 (Standpunkte Dokumente 2).
Schlüsselwörter:Lucius Burckhardt, Architekturstudium, Architekturausbildung, Architekturlehre, Soziologie, ETH Zürich, 1968, Hochschulgeschichte, Jugendbewegung, Reform, selbstbestimmtes Lernen.
Weitere Informationen:www.standpunkte.org/Standpunkte-Dokumentewww.lucius-burckhardt.org
Mit Dank an Annemarie Burckhardt, Prof. Dr. Laurent Stalder, Elke Beyer, Reto Geiser, Tilo Richter, Hermann Huber, Martin Schmitz, Markus Ritter und Anette Freytag.

Über mich


Ich bin in der Surselva geboren und habe an der ETH Zürich Architektur studiert. Nach dem Studium habe ich als Assistent und Mitarbeiter an der Professur und im Architekturbüro von Gion A. Caminada gearbeitet. 

Ich habe mich in Studien zur Geschichte und Philosophie des Wissens vertieft und eine Dissertation in Architekturgeschichte am Institut für Geschichte und Theorie der Architektur (gta) bei Prof. Dr. Laurent Stalder begonnen. Von 2013 bis 2017 war ich Mitglied des Vorstandes des Bündner Heimatschutzes. Während des Studiums habe ich als studentische Hilfskraft am Institut für Denkmalpflege und Bauforschung bei Prof. Dr.–Ing. Uta Hassler gearbeitet.



Heute bin ich selbständiger Architekt, plane Gebäude und schreibe Texte zur Architektur im weitesten Sinn. Ich arbeite an Ideen, Studien und Projekten im Spannungsfeld zwischen Ort, Gesellschaft und Architektur.



Mich erreichen Sie unter info@silvanblumenthal.ch